Das Hamerling
Für dieses internationale Vorzeigeprojekt wurde das ehemalige k. u.k. Karthographische Institut um 23 High-End Penthouses erweitert.
Das in den Jahren 1903-1905 errichtete Objekt war anfangs für militärische Zwecke konzipiert. Bis Ende 2007 beherbergte es das Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen.
Die ursprüngliche Gestaltung der Dachzone mit Ecktürmen und Giebeln wurde nach Kriegsschäden nur in einer einfachen Dachform wieder hergestellt. Hier setzen die neuen Dachwohnungen als zusätzliche Staffelgeschosse auf.
Die Luxusappartements sind auf drei Seiten zur Sonne gerichtet. Sie werden über eine moderne BUS-Steuerungstechnik beschattet und durch eine Betonkernaktivierung gekühlt. Die Raumgestaltung kommt ohne Dachschräge aus. Nahezu raumhohe Fenster- und Türelemente öffnen sich zu den privaten Dachterassen mit Blick über Wien.
Der ursprünglichen Nutzung entsprechend besteht »Das Hamerling« aus zwei seitlichen Gebäudeflügeln als Doppeltrakte mit Lichthöfen und einem an der Krotenthallergasse gelegenen Verbindungstrakt.
Neben den Geschossaufbauten sind eine aufwändig renovierte »Residenz Josefstadt« mit 59 barrierefreien Appartements und eine multifunktionelle Nutzung mit Pflegestation, Restaurant mit Frischküche, Ärztezentrum, Kindergarten, Eigentumswohnungen und zugehörige Allgemein und Funktionsräume auf ca. 23.300 m2 entstanden.
Die Residenz ermöglicht das Wohnen im Alter in gehobenem, individuellem Lebensstil. Sicher, sorglos, mit Hotelluxus - neben allgemeinen Dienstleistungen wie dem Concierge-Service wird eine Betreuung bis hin zu umfassenden Pflegeleistungen angeboten.
Zu den bauliche Maßnahmen zählt neben der Aufstockung mit 2 Dachgeschossen auf neuer Abfangungsdecke
- der Einbau einer zweigeschossigen Tiefgarage unter dem Innenhof mit der Anbindung an die Krotenthallergasse mittels Autoaufzügen,
- die vertikale Erschließung über vier neue Sicherheitsstiegenhäuser mit 6 Aufzugsanlagen,
- ein neuer hofseitiger Mitteltrakt mit Loggienvorbauten
Archoffice Zweiquadrat hat »Das Hamerling« mit baurechtlichen Beratungsleistungen, Ausführungs- und Detailplanung samt anteiliger technischer, geschäftlicher Oberleitung auf Basis der Einreichplanung der Architekten Marazzi & Paul Zürich begleitet.
Mit Hilfe der Bauwerksdatenmodellierung (BIM) konnte das Projekt schnell, effektiv und qualitativ hochwertig umgesetzt werden.
Ein BIMprojekt
Bei der Planung am Anfang war es natürlich extrem intensiv d.h. wir mussten sehr viele Daten eintragen. Die Planung hat dann stattgefunden das unsere Planungspartner so wie Statiker und Haustechniker ihre Planungen zwar gemacht haben, leider nicht mit dem BIMprojekt gearbeitet haben sondern die Pläne an uns geschickt haben und wir haben das gesamte in die Datenbank eingearbeitet.
Das heisst wir haben diese Zusatzleistung erbracht, aber nicht nur weil wir nett und freundlich sind sondern weil es für das Projekt und für uns etwas gebracht hat. Es ist trotz des Doppelaufwandes eigentlich - noch immer ein Gewinn.
Wir haben eine extrem hohe Qualitätssicherung dadurch, es treten viel weniger Fehler auf bei der Planung, es ist die Konvergenz zwischen Ansichten, Schnitten, Grundrissen und diversen Ständen der Grundrisse ist nicht mehr vorhanden, es funktioniert hervorragend, d.h. ich habe immer ein Liveprojekt.
Ich kann nicht unabhängig am Schnitt und in der Ansicht zeichnen wenn im Grundriss was anderes ist, Das ändert sich alles die ganze Zeit.
Qualität wird besser und es wird effektiver, es wird weniger Zeitaufwand dafür verwendet. Es scheint am Anfang mehr zu sein, aber es ist nicht, im Endeffekt rentiert sich das total. Wir haben sicher die halbe Planungszeit, wenn nicht mehr sogar bei dem gesamten Projekt bei besserer Qualität.
Ein weiterer Vorteil ist die Fehlervermeidung. Ich sehe sofort, wenn mein Planungspartner da jetzt etwas einzeichnet, das ich nicht möchte bzw. wo etwas kollidiert. Es gibt ja Zusatzprogramme, die die Kollisionsbehandlung machen, d.h. Elemente die miteinander kollidieren werden sofort angezeigt und dadurch dass alles miteinander voneinander abhängig ist, diese ganzen Abhängigkeiten die da drinnen sind, d.h. eine Wand ist abhängig von der Decke, oder die Lüftung von dort, und der Abstand muss eingehalten werden ... bekomme ich sofort das Feedback und hab das nicht, dass ich Monate später draufkomme dass irgendetwas kaputtgegangen oder verloren gegangen ist.«
Konsulent Arch. DI Robert Kratschmann:
»Die Zuhilfenahme des Programmes Revit im BIM Modell hat es uns ermöglicht mit einer für diese Projektgrösse ungewöhnlich kleinen Mannschaft von 2 - 2,5 Mann das Projekt von den ersten vorbereitenden Schritten wie der Bestandsaufnahme bis zur Finalisierung die doch sehr aufwändigen Ausführungs- und Detailpläne abzuwickeln.«
GF Prof. ZI DI Clemens Resch:
»BIM war, am Anfang gab es einen grossen Hype und dann war es ein paar Jahre eine ziemliche Baisse. Jetzt in den letzten 2 Jahren ist es wieder ziemlich angesprungen und ich glaube jetzt ist der endgültige Wechsel am Markt vorhanden. Weil die grossen Firmen sind auch alle umgestiegen. Das einzige, was noch fehlt sind die Leute die damit umgehen können.«
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