Stadtpalais Wien
Dachgeschossausbau, Sanierung und Restaurierung eines denkmalgeschützten Stadtpalais.
Obergeschoss
Die gartenseitige Nebenraumzone wird neu, wie folgt geordnet: Westseitig der Prunkstiege werden ein Gästezimmer mit eigener Sanitäreinheit, ein über einen Zwischenflur erreichbares allgemeines WC, sowie die Sanitärräume des straßenseitigen Appartements angeordnet.
Ostseitig der Prunkstiege wird eine Küche mit Speiseliftverbindung in das Dachgeschoss, sowie der Vorraum und die Sanitärräume des straßenseitigen Wohn- und Schlafraumes situiert.
Das Foyer der straßenseitigen Repräsentationsräume wird über einen Türdurchbruch direkt an das Prunkstiegenhaus angeschlossen.
Die beiden Räume des straßenseitigen Appartements werden durch einen großzügigen Durchgang räumlich verbunden.
Im Umbau- und Instandsetzungsbereich werden die Oberflächen (Böden, Decken, Wände), Einbauelemente (Türen und Fenster) und die gebäudetechnische Ausrüstung (Heizung, Sanitärinstallation, Elektroinstallation und Beleuchtung) dem Stand der Technik entsprechend instand gesetzt bzw. erneuert. Der Umfang der denkmalpflegerischen Restaurierungsmaßnahmen an Malereien, Holzelementen und Tapisserien wurde nach erfolgter Befundung durch Sachverständige im Einvernehmen mit dem Bundesdenkmalamt festgelegt.
Dachgeschoss
Der Dachboden des Straßentraktes wird zur Gänze ausgebaut, wobei der Dachstuhl in Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt weitgehend erhalten bleibt.
Die baulichen Maßnahmen lauten im Einzelnen wie folgt: Das Ziegelpflaster und die Beschüttung werden entfernt und durch eine schubsteife Deckenverstärkung ersetzt (Aufbeton oder Trägerrost). Der neue Fußboden wird als Leichtkonstruktion oberhalb der bestehenden Bundträme angeordnet, wobei der Hohlraum von ca. 40 cm Höhe für Leitungsführungen vorgesehen ist. In Einzelbereichen werden die Kehlbalken und Stuhlsäulen des Dachgeschosses ausgewechselt bzw. der neuen Raumaufteilung entsprechend versetzt.Der Innenausbau erfolgt mit Gipskarton-Ständerwandkonstruktionen und Beplankungen der gedämmten und hinterlüfteten Dachkonstruktion bzw. Holz-Trageldecken.
Die natürliche Belichtung der Räume erfolgt überwiegend über Dachflächenfenster, welche bündig in der Dachfläche versetzt sind. Im Bereich der hofseitigen Südostecke wird in das Dach eine Terrassenfläche eingeschnitten, welche im Bereich der Aufenthaltsräume die Anordnung von raumhohen, senkrechten Fenster/Türflächen ermöglicht.
Das Grundriss-Layout gestaltet sich wie folgt: Vom zentralen Stiegenhaus mit neuem Aufzug erschließt ein straßenseitig situierter Gangbereich die hofseitig orientierten Wohn/Schlafräume im westlichen Grundrissbereich, sowie die Kapelle, Aufenthaltsräume und Küche im östlichen Grundrissbereich.
Nischenartige Erweiterungen des Ganges markieren die Eingangsbereiche der gegenüber liegenden Räume und bieten Platz für Sitzgelegenheiten und die Anordnung von Dachflächenfenster, welche eine horizontale Sichtverbindung zum Garten ermöglichen.
Kapelle
Für den Kapellenraum wird das komplette Volumen des Dachraumes bis zu einer Höhe von ca. 5,0 m genutzt. Die dadurch erzeugte Raumwirkung unterstreicht die Bedeutung der Nutzung dieses Raumes als Ort der Besinnung und Andacht. Bewusst wird hier auf »Fenster mit Aussicht« verzichtet, um die ungestörte Konzentration und die innere Ruhe zu fördern. Die Belichtung dieses Raumes erfolgt über Dachflächenfenster im höchsten Teil des Raumes und garantiert eine gute Ausleuchtung durch Tageslicht und gleichzeitig eine Betonung der besonderen Situation.
Zur Verdeutlichung der Lage im Dachraum wird die vorhandene hölzerne Dachstuhlkonstruktion sichtbar gelassen und als archaisches Gestaltungselement eingesetzt.
Aufzug
Der Zugang in die Spindel des Stiegenhauses kann im Anschluss an die Hauptpodeste auf ca. 80 cm verbreitert und ein Schachtlichtmaß von ca. 100/150 cm hergestellt werden. Dadurch kann in der Stiegenspindel ein maschinenraumloser Aufzug mit Kabinengröße ca. 70/95 cm eingebaut werden. Im Erdgeschoss und 1. Obergeschoss erfolgt der Zugang über eine 70 cm breite Drehtüre an der Kabinenschmalseite direkt von den Hauptpodesten aus (die Ausgleichsstufen im Erdgeschoss werden dazu versetzt). Im Dachgeschoss erfolgt der Zugang über Eck an der Kabinenlängsseite direkt vom neuen Stiegenhaus aus. Der Kellerbereich unterhalb der Stiegenspindel wird für die Schachtgrube (Unterfahrt) benötigt und kann darüber hinaus nicht anderwertig genutzt werden.