IWP Liebhartstal II
Geladener Wettbewerb gemeinsam mit Bauunternehmung Rudolf Gerstl KG und Fritsch, Chiari und Partner ZT GmbH für die Erweiterung des Pflegeheimes des KWP in 1160 Wien.
Die Bebauung gliedert sich in einen winkelförmigen Zubau und den mit einem viergeschossigen Kopfbauwerk erweiterten Bestand. Der Zubau umfasst entlang der Hofzinsergasse drei und entlang des Parks fünf oberirdische Geschosse. Die höhenmäßige Baukörperentwicklung ist im Rahmen der geltenden Bebauungsbestimmungen umsetzbar und Bedarf keiner Ausnahmegenehmigung. Durch partielles Zurückweichen von den Baufluchtlinien und das Einschneiden von zwei Innenhöfen wird der beschränkten Bebaubarkeit gemäß den geltenden Bebauungsbestimmungen entsprochen.
Beim Bestandsobjekt wird das ein- bzw. zweigeschossige Kopfbauwerk entlang der Bauteilfuge abgebrochen und durch einen viergeschossigen Zubau ersetzt. Der Beschränkung der Gebäudehöhe laut den Bebauungsbestimmungen wird durch partielles Zurückweichen der Bebauung von den Baufluchtlinien Rechnung getragen. Die differenzierte Baukörpergliederung wird durch die Farb- und Materialwahl der Fassaden unterstützt und die einzelnen Nutzungsbereiche – Wohngruppen und Funktionsräume – gut ablesbar gemacht.
Die Innenhöfe sind in allen Geschossen über ein transparentes Brückenelement mit dem Außenraum verbunden und können über dieses zusätzlich belichtet und belüftet werden, wobei der geschützte Erlebnisbereich des Hofes gewahrt bleibt. Wohnlichkeit und eine einfache architektonische Grundstruktur bieten den Senioren im IWP Liebhartstal ein »neues Zuhause«, in dem die eigenen Bedürfnisse im Vordergrund stehen und die Kommunikation in kleinen Gruppen gefördert wird.
Zentrum jeder Wohneinheit ist der allgemeine Wohn-/Essbereich mit Küche und Gemeinschaftsbalkon. Hier bieten wir den Bewohnern die Möglichkeit ihr »Wohnzimmer« mitzugestalten. Für die dementen Bewohner wurde versucht so viel Bewegungsraum wie möglich zu bieten. Im Bauteil entlang der Hofzinsergasse können den Bewohnerzimmern im 1. Obergeschoss kleine Eigenterrassen bzw. Gärten zugeordnet werden. Zwischen den einzelnen Wohngemeinschaften werden Verbindungsbereiche vor der Wohnung in Form von Allgemeinflächen zur Begegnung mit unterschiedlichen Schwerpunkten - »Vorgarten«, »Piazza«, u.ä. - angeboten.
Vier farblich differenziert gestaltete Häuser erweitern den Bestand und tragen zur Identifikation der Senioren mit ihrer Wohnumgebung bei. Auch für die Besucher wird die Orientierung so vereinfacht. Eine belebte Fassade soll „Lebensfreude“ statt Monotonie auch nach außen transportieren.